Stellungnahme Scolarmed zur schulärtzlichen Verordnung des Kantons Bern:
Scolarmed, die Vereinigung der in den schulärztlichen Diensten der Schweiz tätigen Fachpersonen, bedankt sich beim Kanton Bern, Stellung zur
revidierten Verordnung über den schulärztlichen Dienst nehmen zu können.
Wir begrüssen die Bestrebungen des Kantons Bern, mit einer Flexibilisierung der Organisation der schulärztlichen Aufgaben dazu beizutragen, dass
alle Schülerinnen und Schüler im Kanton die vorgesehenen Untersuchungen erhalten können und damit zu vermeiden, dass gesundheitliche Prob
leme und Auffälligkeiten in der Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen nicht oder zu spät erkannt werden. Schulärzt*innen nehmen dabei eine
wichtige Funktion ein, indem sie nach Public-Health-Grundsätzen arbeiten und im Austausch mit allen relevanten Akteuren wie z.B. Eltern, Schulen
und Fachstellen sind.
Allerdings möchten wir an dieser Stelle auch unser Bedauern ausdrücken, dass es verpasst wurde, den Fokus stärker auf nichtübertragbare Krank
heiten, insbesondere die psychische Gesundheit, die sexuelle Gesundheit, die Verhältnisprävention sowie die Gesundheitskompetenz zu legen. Wir
schlagen zudem vor, Ergänzungen zur Rolle der Schulärztinnen und Schulärzte im Zusammenhang mit dem Kindsschutz und der Integration
von Schülern mit speziellen Gesundheitsbedürfnissen einzubauen.